Hilfe bei Essstörungen

Wahrscheinlich bist du auf dieser Seite gelandet, weil du eine Essstörung hast oder vermutest, anfällig für Essstörungen zu sein. Deswegen rate ich dir dringend davon ab, Hilfe bei einem Onlinekurs wie Achtsam Fit zu suchen. Auch wenn ich das Thema Akzeptanz und Selbstliebe in dem Kurs in den Mittelpunkt stelle, kann mein Kurs keine Therapie ersetzen.
Deswegen wende dich bitte an folgende Stellen, um Hilfe zu erhalten. Die meisten Essstörungen sind gut therapierbar und eine*n Therapeut*in zu finden ist oft einfacher als gedacht. Der Leidensdruck der Betroffenen ist oft enorm und verschlimmert sich schleichend über die Jahre, wenn nicht gegengesteuert wird.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert umfassend über Esstörungen

Der Bundesfachverband Essstörungen informiert ebenfalls über Esstörungen und Behandlungen

Die Arzt-Suche der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hilft dir beim Finden einer Praxis

Bei Nakos findest du Selbsthilfegruppen in deiner Nähe

Für Informationen über Ablauf und Therapieangebot kannst du auch beim Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung anrufen:
02 21 – 89 20 31 (Montag bis Donnerstag: 10 bis 22 Uhr, Freitag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr)

Fragebogen Esstörungen

Bist du dir nicht sicher, ob du Hilfe benötigst, beantworte für dich bitte folgende Fragen (adaptiert vom BZgA):

  • Wiegst du dich oft?
  • Vermeidest du es, in den Spiegel zu schauen?
  • Bist du unzufrieden mit deinem Aussehen und deiner Figur?
  • Hast du Angst vor Übergewicht oder davor zuzunehmen?
  • Zählst du Kalorien?
  • Schiebst du die Ablehnung anderer Menschen auf deine Figur?
  • Hast du ein zunehmendes Interesse an der Nahrungszusammensetzung?
  • Schmiedest du immer wieder Diätpläne?
  • Weißt du genau, wie viel du maximal essen darfst, um nicht zuzunehmen?
  • Isst du selten das, was du möchtest?
  • Lässt du Mahlzeiten regelmäßig ausfallen?
  • Weißt du nicht, wie sich Sattsein anfühlt?
  • Spürst du einen starken Drang, das Essen direkt nach den Mahlzeiten wieder los zu werden?
  • Vermeidest du soziale Situationen, die mit einer Nahrungsaufnahme verbunden sein könnten?
  • Bleibt deine Regel aus oder ist die Regel unregelmäßig?
  • Isst du oft große Mengen an ungesundem Essen, nachdem du dich eine Weile sehr kontrolliert ernährt hast?
  • Kostet es dich große Überwindung, in der Öffentlichkeit zu essen?
  • Fühlst du dich schuldig und schlecht, wenn du etwas Süßes/Fettiges geggessen hast?
  • Beneidest du schlanke oder fitte Menschen auf der Straße oder im Freundeskreis?
  • Beurteilst du andere Menschen stark nach ihrem Aussehen und ihrer Figur?
  • Machst du sehr viel Sport um dein Gewicht und Aussehen zu kontrollieren?
  • Bist du in der Schule, der Ausbildung, im Beruf und im privaten Bereich sehr leistungsorientiert?

Hast du viele dieser Fragen mit Ja beantwortet? Und hoffst, dass alles besser wird, wenn du deine Figur veränderst? Dann solltest du dein Verhalten hinterfragen und Hilfe suchen.
Wenn du dich viel mit Ernährung und deiner Gesundheit beschäftigst, muss das kein Zeichen für eine Esstörung sein, aber wenn du dies sehr zwanghaft tust und das Thema Ernährung und Fitness eine innere Unruhe auslöst, kannst du auf dem Weg in eine Essstörung sein. Bedenke, dass die Grenzen sehr fließend sind. Was heute noch das Interesse an Nährwerten ist, kann morgen schon ein stark kontrollierter Diätplan sein. Dann dreht sich schnell deine ganze Welt nur noch um Essen und dein Aussehen.
Nimm Essstörungen bitte nicht auf die leichte Schulter. Nach Angaben der Ärztekammer Niedersachsen verläuft eine Essstörung bei rund 16,8 Prozent der Betroffenen tödlich.

„Die Essstörung ist eine erstzunehmende psychosomatische Krankheit. Die Gründe sind vielfältig und vielschichtig. Oft wirken mehrere Aspekte wie zum Beispiel eine besondere Einfühlsamkeit und eine hohe Sensibilität zusammen.“ (BZgA)
Eine Esstörung zu haben ist kein Versagen und keine Schwäche, sondern deine Reaktion auf tiefliegende Ursachen. Meist sind von ihr überdurschnittlich intelligente und sensible Menschen betroffen (60% haben mindestens Abitur oder einen Hochschulabschluss). In Deutschland sind ca. 2,2 Millionen Menschen akut von Essstörungen betroffen, Tendenz steigend.
Aber die inzwischen guten Therapie-Ansätze machen Hoffnung: in Fallstudien unter 242 Frauen haben 70% der Betroffenen ihre Therapie beendet, davon 75% erfolgreich. Dies sind weit höhere Werte als bei vielen anderen psychosomatischen Störungen.